Wuji

Der leere Kreis als Symbol für Wuji

Wuji oder Wújí (chinesisch 無極 / 无极) ist ein Begriff aus der chinesischen Philosophie. Er ist übersetzbar mit „Unendliches“, „Gipfel des Nichts“[1] oder das unbeschränkte „Nicht-Höchste“. Das Schriftzeichen wu ( / , ) stellt eine Verneinung dar ji ( / , ) war ursprünglich der „Dachfirst“ und nahm später die Bedeutung von „Pol, Extrem, äußerst, höchst“ an; als Verb kann es auch „erschöpfen“ oder „erreichen“ bedeuten.[2] Wuji kann als Beschreibung eines undifferenzierten Urzustands des Universums aufgefasst werden, der reine Potentialität darstellt, noch keine voneinander unterschiedenen Objekte enthält und zugleich Ursprung aller Objekte ist.[3] Es verweist also auf einen gestaltlosen Urgrund des Seins, zu dem alles auch wieder zurückkehrt. Wuji ist unermesslich, unbedingt, grenzenlos und unfassbar. Bei Laozi und Zhuangzi wird es als etwas, das kein Äußeres hat, erwähnt. So steht es im Sinnspruch 28 von Tao Te King in Verbindung zur Reinheit[4].

  1. Philip J. Ivanhoe: Art. Neo-Confucian Philosophy, in: Routledge Encyclopedia of Philosophy; Lexikon der östlichen Weisheitslehren, Art. Wuji, S. 444.
  2. Christian Unverzagt: Taijiquan und Wuji, Universität Heidelberg, 2016, S. 2.
  3. Ivanhoe, l.c.
  4. Weitere Bezüge zur Ganzheit als Einheit in der Erfahrung gibt es in Waldemar Schneider: Reflektionen auf das Taoistische Weltbild. LIT Verlag, Münster 2021, ISBN 978-3-643-14940-4

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